Piment d’Espelette (Gorria Chili)

Schaerfe Mild

Der Piment d’Espelette (Gorria Chili) ist ein milder Chili mit ca. 2.000 Scoville-Einheiten, der in der französischen Region Baskenland beheimatet ist. Er hat eine leuchtend rote Farbe, einen fruchtigen Geschmack und wird oft getrocknet und zu einem sehr wohlschmeckenden Würzpulver verarbeitet. Das Pulver ist eine unerlässliche Zutat und ein echter Klassiker der Baskischen Küche.

Schärfe (0-10)

2

Scoville

1.000 – 2.000 SHU

Art

Capsicum annuum

Herkunft

Südamerika

Farbe reif

Rot

Eigenschaften

  • Schärfegrad:
    Piment d'Espelette hat eine milde Schärfe von etwa 2.000 Scoville-Einheiten.
  • Aussehen:
    Die Schoten sind mittelgroß (ca. 7–10 cm), rot und leicht spitz zulaufend. Sie haben eine glänzende, glatte Haut.
  • Geschmack:
    Der Geschmack ist fruchtig und würzig mit einem leichten, rauchigen Aroma.

Verwendung in der Küche

  • Frisch & roh:
    Wird in der französischen Küche häufig in Salsas, Eintöpfen oder als Gewürz verwendet.
  • Getrocknet und gemahlen:
    Piment d'Espelette wird häufig getrocknet und zu Pulver verarbeitet, um damit Fleischgerichte, Saucen oder sogar Käse zu würzen.
  • Würzmischungen:
    Oft Bestandteil von Gewürzmischungen und Marinaden, besonders in der baskischen Küche.

Anbau

  • Pflanzengröße:
    Der Piment d'Espelette gehört zur Art Capsicum annuum und wird etwa 60–80 cm hoch.
  • Fruchtgröße:
    Die Schoten sind 7–10 cm lang und haben eine leuchtend rote Farbe, wenn sie reif sind.
  • Anbauhinweise:
    • Keimtemperatur: 20–25 °C, Keimung dauert etwa 10–14 Tage.
    • Standort: Sonnig und warm, bevorzugt gut durchlässigen Boden.
    • Aussaat: Ab Februar drinnen, nach dem letzten Frost ins Freie pflanzen.

Herkunft

Piment d'Espelette stammt aus dem Baskenland in Südwestfrankreich, insbesondere aus der Region um Espelette. Es ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung (AOC), was bedeutet, dass es nur aus dieser Region kommen darf.

Gesundheitliche Vorteile

  • Reich an Vitamin C und Antioxidantien.
  • Capsaicin hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann den Stoffwechsel anregen.

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Die Geschichte des Piment d’Espelette: Vom exotischen Gewürz zur baskischen Ikone

Der Piment d’Espelette ist mehr als nur ein Gewürz – er ist ein kulturelles Symbol des französischen Baskenlands und ein fester Bestandteil seiner kulinarischen Identität. Seinen Namen verdankt der leuchtend rote Chili der kleinen Gemeinde Espelette (Ezpeleta auf Baskisch), idyllisch gelegen in den Ausläufern der Pyrenäen im Département Pyrénées-Atlantiques. Doch wie kam eine ursprünglich aus Südamerika stammende Pflanze in diese europäische Region – und wie wurde sie dort zum kulinarischen Aushängeschild?

Ursprung in der Neuen Welt

Die Geschichte des Piment d’Espelette beginnt – wie die vieler Chilis – in Mittel- und Südamerika. Ursprünglich stammt die Capsicum annuum-Pflanze aus Mexiko oder Südamerika und wurde im Zuge der Entdeckungsfahrten des 15. und 16. Jahrhunderts nach Europa gebracht. Mit großer Wahrscheinlichkeit gelangte die Chili mit den spanischen oder portugiesischen Seefahrern auf den Kontinent – möglicherweise sogar durch baskische Seeleute, die eng in den transatlantischen Handel eingebunden waren.

Ankunft im Baskenland

Um 1650 wurde die Chili-Pflanze erstmals im französischen Baskenland angebaut. Anfangs diente sie vor allem medizinischen Zwecken, später auch zum Konservieren von Fleisch, insbesondere von Schweinefleisch. Mit der Zeit entdeckten die Bauern ihren kulinarischen Wert und begannen, die Pflanze gezielt zu kultivieren und zu veredeln.

Espelette und seine Umgebung – mit ihrem milden Klima und fruchtbaren Böden – erwiesen sich als idealer Standort. Die Pflanze wurde hier über Generationen hinweg angepasst und verfeinert, bis sich ein eigener, charakteristischer Typ entwickelte: der milde, fruchtige und aromatische Piment d’Espelette mit einer Schärfe, die meist zwischen 1.000 und 2.000 Scoville liegt.

Tradition und Handwerk

Die Erntezeit beginnt in der Regel im August und dauert bis Oktober. Die Schoten werden von Hand gepflückt, sorgfältig getrocknet – traditionell auf Schnüren an Hausfassaden oder in gut belüfteten Trockenkammern – und anschließend zu Pulver gemahlen. Das leuchtend rote Pulver ersetzt in der baskischen Küche oft den Pfeffer und ist unverzichtbar in traditionellen Gerichten wie Axoa (Hackfleischgericht) oder Piperade (Paprikagemüse).

Die geschützte Herkunftsbezeichnung (AOP)

Ein entscheidender Meilenstein in der Geschichte des Piment d’Espelette war die Anerkennung durch die französische und europäische Gesetzgebung. Seit dem Jahr 2000 trägt er das AOP-Siegel (Appellation d’Origine Protégée) – eine geschützte Ursprungsbezeichnung, die nur Produkten aus den zehn festgelegten Gemeinden rund um Espelette zusteht. Dieses Gütesiegel garantiert, dass Anbau, Ernte und Verarbeitung nach strengen Regeln erfolgen und eng mit der Region verknüpft sind.

Kulturelles Erbe

Heute ist der Piment d’Espelette ein fester Bestandteil baskischer Identität. Jährlich findet am letzten Oktoberwochenende in Espelette das Fête du Piment statt – ein großes Volksfest zu Ehren des Chilis, das Tausende Besucher anzieht. Es gibt Märkte, Musik, Tanz und natürlich unzählige Möglichkeiten, den Piment in verschiedensten Gerichten zu kosten.

Mehr zu diesem wohlschmeckenden Chili gibt es hier ...

Anbei der Link zu einer sehenswerten ARTE-Dokumentation über diesen besonderen Chili

Piment d*Espelette ARTE-Dokumentation

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